Biomasse
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Eine Definition: Was ist Biomasse?
Als Biomasse bezeichnet man die gesamte organische Substanz, welche durch Pflanzen und Tiere anfällt oder erzeugt wird. So wird die Biomasse beispielsweise von Pflanzen aufgebaut, indem CO2 und Wasser mithilfe von Sonnenenergie zu organischen Bausteinen umgewandelt werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass es sich bei Biomasse um eine gespeicherte Version von Sonnenlicht handelt.
Ob als Lebensmittel, Futtermittel oder als Rohstoff – Biomasse ist praktisch überall vertreten. Wird die Biomasse wiederum als Bioenergie genutzt, wird bei der Verwendung das zuvor gespeicherte CO2 erneut freigesetzt. So ist die Biomasse Energie zwar als nachwachsend, jedoch nicht als CO2-neutral oder gar CO2-positiv zu betrachten.
Nutzung von Biomasse für die Bioenergie
Da unter anderem die Sonnenenergie in der Biomasse gespeichert ist, kann aus der Biomasse Energie gewonnen werden. Diese feste, flüssige oder gar gasförmige Energie kann zur Generierung von Strom, Wärme oder Treibstoff genutzt werden.
Wenn aus der Biomasse Energie gewonnen wird, gibt es die Möglichkeit nachwachsende Rohstoffe zu verwenden. Speziell schnellwachsende Baumarten oder einjährige Energiepflanzen, aber auch zucker- und stärkehaltige Ackerfrüchte und Ölfrüchte werden hierfür genutzt. Ein Biomassekraftwerk kann jedoch auch mit organischen Reststoffen laufen. Darunter zählen Reststoffe der Land- und Forstwirtschaft, von Gewerbe, Industrie und auch Haushalten. So wird beispielsweise auch Haushaltsmüll verwendet.
Nutzung von Biomasse in Deutschland
In Deutschland wird der Großteil der Biomasse zur Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln genutzt. Auch als Rohstoff kommt sie zum Einsatz, beispielsweise als Holz für Möbel.
Seit mehreren Jahren ist eine deutliche Zunahme an Biomassenutzung für Bioenergie zu erkennen. Neben der klassischen Variante – der Nutzung von Brennholz im heimischen Ofen – gibt es an vielen Standorten mittlerweile ein Biomassekraftwerk. Diese werden zur Generierung von Biostrom oder Biogas verwendet.
Dabei wird die Strom- und Wärmeerzeugung durch Bioenergie über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) staatlich gefördert. Gleichzeitig ist die umwelt-, klima- und naturschonende Herstellung des Stroms und der Wärme staatlich vorgegeben und streng kontrolliert. Auf diese Weise will Deutschland auch staatlich den Ausbau der erneuerbaren Energien fördern.
Vorteile von Bioenergie
- Vielfältige Nutzung
Biomasse kann vielfältig genutzt werden. Neben der Nutzung als Lebens- und Futtermittel, kann sie als Treibstoff dienen, zum Heizen und Strom erzeugen.
- Weniger CO2 als fossile Brennstoffe
Bei der Nutzung von Bioenergie wird nur so viel CO2 ausgestoßen, wie die Pflanzen zuvor aufgenommen haben – es wird kein zusätzliches CO2 freigesetzt.
- Keine Abhängigkeit vom Wetter
Biomasse ist weniger empfindlich gegenüber der Wetterlage als beispielsweise Windkraftanlagen. In schlechten Jahren fallen die Erträge nur niedriger aus.
- Nachwachsende Rohstoffe
Die nachwachsenden Rohstoffe lassen sich in Masse produzieren und relativ gut lagern, so dass die Energie zu einem benötigten Zeitpunkt freigesetzt werden kann.
Nachteile der Biomasse Energie
- Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion
Ein Problem bei der Bioenergie ist die wachsende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und grüner Energie. Durch die zunehmende energetische Nutzung kann es zu Flächenkonkurrenz mit Nahrungsmitteln kommen – vor allem wenn die Bioenergie besser bezahlt wird.
- Zerstörung der Biodiversität
Mit der Ausweitung der Biomassenutzung auf bisher ungenutzte Flächen, kann es zur Rodung von Wäldern und damit zur Zerstörung von ganzen Ökosystemen und der Biodiversität kommen. Speziell die Brandrodung in Tropenwäldern stellt eine Gefahr für die Umwelt dar.
- Energieaufwand bei Ernte und Transport
Die Biomasse muss zunächst ausgesät, anschließend geerntet und eingelagert werden. Dabei kommen in der Regel landwirtschaftliche Maschinen zum Einsatz, die mit fossilen Brennstoffen laufen und dabei selbst CO2 ausstoßen. Auch der Transport an den Verwendungsort ist meist nicht CO2-neutral.
- Verwendung von Düngemitteln
Um möglichst hohe Erträge zu generieren, nutzen Landwirte auf ihren Feldern Düngemittel. Diese Düngemittel sickern ins Grundwasser und können dieses verunreinigen. Sollten im großen Stil Pestizide eingesetzt werden, kann dies Umwelt- und Gesundheitsschäden zur Folge haben.
Gratwanderung: Zwischen Bioenergie und Schutz der Biomasse
Um Biomassekraftwerk zu versorgen und Bioenergie zu gewinnen, werden immer öfter Wälder gerodet oder andere Landschaftsflächen zerstört, um darauf Monokulturen anzubauen. Diese Monokulturen verringern im großen Maße jedoch die Artenvielfalt. Zusätzlich ist nach wenigen Jahrzehnten des Anbaus der Boden oft zu stark belastet, um ihn weiter landwirtschaftlich zu nutzen.
Anders als bei Windkraft oder auch Solarenergie, kann der Anbau von Biomasse für die Bioenergie somit weitreichende negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. In Deutschland kann die Biomasse zwar genutzt werden, um die erneuerbaren Energien zu unterstützen, jedoch bietet die Bioenergie keine Allgemeinlösung für die Energiewende, wenn gleichzeitig das Ökosystem und die Biodiversität erhalten bleiben sollen.
Biomasse Energie und die Energiewende
Derzeit stellt die Biomasse Energie tatsächlich den mengenmäßig größten Anteil unter den erneuerbaren Energien in Deutschland dar. Dennoch ist das Ziel klar: Bis 2050 soll die Stromproduktion mit den anderen erneuerbaren Energien gedeckt werden, so dass die Bioenergie nicht mehr notwendig ist.
Und auch im Bereich der Wärmegewinnung könnte auf die Biomasse Energie verzichtet werden, wenn alle Gebäude ausreichend gedämmt werden, sowie die Solar- und Geothermie und andere alternative Wärmequellen weiter erschlossen werden.
Selbst im Verkehrssektor gibt es die Perspektive auf Biokraftstoffe verzichten zu können: Durch Kraftstoffmixe und Elektrofahrzeuge könnte dies möglich sein.
Die Bioenergie ist damit nicht für die Energiewende in Deutschland notwendig. Anstatt als Alternative zu fossilen Brennstoffen sollte sie somit eher als Übergangslösung gesehen werden.
Photovoltaik als Alternative zur Bioenergie
Anstatt die Bioenergie weiter auszubauen, sollten wir uns auf den Ausbau wahrer erneuerbarer Energien konzentrieren. Hierzu zählt vor allem die Photovoltaik. Sollten Sie an einem Investment interessiert sein, jedoch über keine geeignete Fläche verfügen, dann können Sie trotzdem in Photovoltaik investieren und persönlich zur Energiewende beitragen.
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