Solarpflicht

Die Solarpflicht in Deutschland ist eine gesetzliche Regelung, die vorschreibt, dass auf bestimmten Neubauten und umfangreichen Renovierungen Solaranlagen installiert werden müssen. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Energiewende voranzutreiben und den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix zu erhöhen. Seit Januar 2022 gilt die Solarpflicht in mehreren Bundesländern, darunter Baden-Württemberg und Bayern. Ziel ist es, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern – einer Art Solardach Pflicht – können Haushalte und Unternehmen ihre Stromkosten senken und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Umsetzung wird durch Förderprogramme unterstützt. Dabei gibt es in jedem Bundesland andere Regularien. Hier lesen Sie, inwiefern die Solarpflicht auch Sie betrifft und welche Besonderheit landesspezifisch zu beachten sind.
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Umfang der Solarpflicht

Über die Solarpflicht kursieren zahlreiche Gerüchte. Allein der Name fördert Unsicherheit darüber, wer davon betroffen ist und wie die Solarpflicht umzusetzen ist. Tatsächlich gibt es sowohl bei der Terminplanung als auch beim Umfang deutliche Unterschiede.

Hier sind die wichtigsten Punkte der Solarpflicht in Deutschland:

  1. Neubauten: In einigen Bundesländern gilt die Solarpflicht für Neubauten. Das bedeutet, dass alle neuen Wohn- und Nichtwohngebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sein müssen, um einen Teil ihres Energiebedarfs durch Solarenergie zu decken.
  2. Dachsanierungen: Bei umfassenden Dachsanierungen von Bestandsgebäuden kann ebenfalls eine Solarpflicht bestehen. Das betrifft insbesondere große Dachflächen, die eine Installation von Solaranlagen ermöglichen.
  3. Gewerbliche und öffentliche Gebäude: Neben Wohngebäuden sind meist gewerbliche und öffentliche Gebäude von der Solarpflicht betroffen. Diese Gebäude haben häufig große Dachflächen, die sich gut für Photovoltaikanlagen eignen.
  4. Landesspezifische Regelungen: Die Solarpflicht wird auf Länderebene geregelt, daher gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern. Einige Bundesländer haben bereits konkrete Gesetze erlassen, während andere noch an entsprechenden Regelungen arbeiten oder gar keine Solarpflicht planen.
  5. Förderungen und Anreize: Um die Umsetzung der Solarpflicht zu unterstützen, bieten Bund und Länder verschiedene Förderprogramme und Anreize an. Diese können finanzielle Zuschüsse, zinsgünstige Kredite oder steuerliche Vorteile umfassen. Mehr dazu lesen Sie in diesem Kapitel in unserem Ratgeber.
  6. Umsetzung und Kontrolle: Die Einhaltung der Solarpflicht wird von den zuständigen Behörden überwacht. Bei Nichteinhaltung können Bußgelder oder andere Sanktionen verhängt werden.
  7. Ausnahmen: Ist der Betrieb einer PV Anlage aus wirtschaftlichen oder technischen Gründen nicht zumutbar, entfällt die Solarpflicht.

Ziel der Solarpflicht ist es, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben, die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern. Die genaue Ausgestaltung und die Umsetzung der Solarpflicht können sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln, um den Klimazielen und technologischen Fortschritten gerecht zu werden.

Zeitplan für Solarpflicht in den Bundesländern unterschiedlich

Die Solarpflicht besteht in der Mehrheit der deutschen Bundesländer. Baden-Württemberg war das erste Bundesland, das diese Pflicht einführte: Seit Januar 2022 müssen dort Neubauten sowie umfassend sanierte Dächer von Nichtwohngebäuden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Bayern folgte mit ähnlichen Regelungen, die sich auf Neubauten von Gewerbe- und Industriegebäuden sowie sonstige Nicht-Wohngebäude konzentrieren. Auch in Hamburg gilt eine Solarpflicht für Neubauten seit 2023 und für Bestandsgebäude ab 2025. Weitere Bundesländer planen ähnliche Maßnahmen, um ihre Klimabilanzen zu verbessern.

Momentan sind unabhängig vom Bundesland größtenteils gewerbliche und öffentliche Bauvorhaben betroffen. Für Sie als privat Hausbesitzer besteht auch keine Pflicht, Ihr intaktes Dach mit einer Photovoltaikanlage im Rahmen der Solarpflicht nachzurüsten.

  • Wichtige Frist

    Spätestens ab 2025 in

    Schleswig-Holstein

    Hamburg (seit 2023)

    Bremen

    Niedersachsen

    Nordrhein-Westfalen

    Baden-Württemberg (seit 2022)

    Berlin (seit 2023)

     

    Solarpflicht bei privaten Neubauten

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Welche Kosten verursacht die Solaranlagen Pflicht für Bauträger?

Die Kosten der Solarpflicht, die für einen Hausbesitzer entstehen, können stark variieren und hängen von mehreren Faktoren ab, darunter:

  1. Größe des Hauses: Größere Häuser benötigen in der Regel größere Solaranlagen.
  2. Dachtyp und -neigung: Einflüsse auf die Installation und die Effizienz der Solaranlage.
  3. Regionale Unterschiede: Preise und Sonneneinstrahlung können je nach Region unterschiedlich sein.
  4. Art der Solaranlage: Verschiedene Technologien und Hersteller bieten unterschiedliche Preisspannen.
  5. Förderungen und Subventionen: Staatliche oder regionale Förderprogramme können die Kosten erheblich reduzieren.

Förderung: Aktuelle Förderprogramme, wie das der Stadt Bonn, bieten ihren Bürgern für Photovoltaikanlagen bis zu 300 Euro pro installiertem Kilowatt Peak (kWp)

 

Durchschnittliche Kosten

Für eine typische Solaranlage auf einem Einfamilienhaus in Deutschland kann man von folgenden Kosten ausgehen:

  • Installationskosten pro kWp:
    - Zwischen 1.200 und 1.600 Euro
  • Gesamtkosten für eine 5 kWp-Anlage:
    - Niedrigere Schätzung: 5 kWp * 1.200 Euro/kWp = 6.000 Euro
    - Höhere Schätzung: 5 kWp * 1.600 Euro/kWp = 8.000 Euro

Laufende Kosten und Ersparnisse

  • Wartungskosten:
    - Relativ gering, typischerweise einige hundert Euro pro Jahr.
  • Einsparungen durch Eigenverbrauch:
    - Abhängig von Ihrem Stromverbrauch und den aktuellen Strompreisen.
  • Einspeisevergütung:
    - Für ins Netz eingespeisten Strom erhalten Sie eine Vergütung, deren Höhe vom aktuellen EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) abhängt.

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Fazit

Wie bei jeder gesetzlichen Verordnung gibt es auch bei der Solaranlagen Pflicht angeregte und hitzige Diskussionen. Fakt ist jedoch, dass Deutschland beim Ausbau der Photovoltaik erheblich schneller werden muss, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Eine mögliche Einführung einer privaten Solarpflicht wird zudem ohne zusätzliche Förderung kaum umsetzbar sein. Städte wie Bonn sind hier bereits Vorreiter.

Die Kritik an der Solarpflicht kommt von denen, die zusätzlichen Investitionskosten fürchten, also von Bauträgern und privaten Hausbauern. Dabei wird oft übersehen, dass die Installation einer PV Anlage mit erheblichen finanziellen Vorteilen einhergeht. Dazu gehören Einsparungen bei den Stromkosten sowie Erlösen aus der garantierten Einspeisevergütung. Hinzu kommen die größere Unabhängigkeit und der aktive Beitrag zum Klimaschutz.

Die Solarpflicht kann zunächst Investitionen von mehreren tausend Euro erfordern, jedoch durch langfristige Einsparungen und staatliche Förderungen ausgeglichen werden. Es ist ratsam, eine detaillierte Kalkulation durch einen Fachmann vor Ort durchführen zu lassen, um die genauen Kosten und Ersparnisse zu ermitteln.

Was tun, wenn Sie unter die Solarpflicht fallen

Sie sind Eigentümer, die Investition in eine PV Anlage ist Ihnen aber zu hoch? Oder Sie möchten den zusätzlichen Aufwand nicht auf sich nehmen? Dann haben Sie die Möglichkeit, ihr Dach zu verpachten. So kann ein Investor die Installation und den Betrieb der Solaranlage übernehmen. Vorausgesetzt, Ihr Dach hat eine rentable Größe.

Damit haben Sie die Solardach Pflicht erfüllt und profitieren zusätzlich. Denn Sie erhalten über mindestens 20 Jahre einen Pachtzins. Außerdem übernimmt Ihr Pächter, als Eigentümer der Photovoltaikanlage, alle Wartungs- und Reparaturkosten. Unter bestimmt Umständen kann der Installation der Anlage eine kostenlose Dachsanierung vorangehen.

Solar Direktinvest hilft bei Solarpflicht

Es spielt keine Rolle, ob Sie ein Dach verpachten möchten oder ob Sie eine Dachfläche zur Pacht suchen. Solar Direktinvest ist in jeder Hinsicht Ihr Partner. Wir verfügen über ein großes Netzwerk an Anbietern und Investoren. So bringen wir die zusammen, die zusammengehören.

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